Ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit
Anja Tatjana Braun
Anja Tatjana Braun, Jahrgang 1985, zählt zu den profiliertesten Nachwuchsforscherinnen in der Region Stuttgart.
Ihr Werdegang ist ungewöhnlich. Denn zunächst absolvierte sie die Realschule und erwarb dann die Fachhochschulreife, ehe sie eine akademische Laufbahn einschlug. An der Hochschule Reutlingen schloss sie 2009 ein Bachelor- und Masterstudium für Wirtschaftsinformatik als »Master of Science« ab. Schon während des Studiums sammelte Anja Braun Erfahrung in der Industrie und ist heute als Projektleiterin am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart beschäftigt. Dort forscht sie, wie die »Ressourceneffizenz« durch optimales Bestandsmanagement bei Materialrückflüssen verbessert werden kann. Da pro Jahr 60 Milliarden Tonnen wertvoller Rohstoffe verbraucht werden, ist dies »ein wichtiger Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung«, sagt Anja Braun in ihrer freundlichen, zurückhaltenden Art. Dabei weiß sie genau, was sie will.
Rohstoffe sind endlich. Und da ganze Industriezweige von Technologierohstoffen abhängig sind, sind damit dem wirtschaftlichen Wachstum Grenzen gesetzt. Zugleich wächst die Weltbevölkerung immer weiter – und so gewinnt der Umgang mit gebrauchten Produkten zunehmend an Bedeutung. Umso wichtiger wird künftig der Gedanke der Kreislaufwirtschaft werden, befindet Anja Braun, der der möglichst schonende Umgang mit der Umwelt und der Natur von jeher ein großes Anliegen ist. Geprägt worden ist sie dabei vom Elternhaus und den Großeltern, wo es üblich war, auch Kleinigkeiten wertzuschätzen und nicht im Überfluss zu leben. Verzicht aber lässt sich gesellschaftlich kaum vermitteln, weiß sie, sodass die Lösung darin liegen muss, »ökonomische Antworten auf ökologische Fragen« zu finden. Denn Profit, das ist die Sprache, die Unternehmen besonders gut verstehen.
Inspirierende Orte und Fakten

Forscherin am Fraunhofer-Institut, setzt sich ein für Energieeffizienz von Unternehmen.
Linda Büche, Tamara Schäfer, Silke Erhard, Christina Pintjurin, Franziska Haag, Lukas Heller, Niklas Juchem, Sebastian Niemann und Georgios Konstantinidis, Lazi-Akademie Esslingen