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Mut zum Querdenken

Marita Raschke

Dr. Marita Raschke ist ein Kind dieser Region. In Stuttgart geboren, an der hiesigen Universität (und in Erlangen) Werkstoffwissenschaften studiert, am Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik ein Projekt geleitet, arbeitet die Mittdreißigerin, die mit ihrer vierköpfigen Familie in Leonberg wohnt, seit 2010 als Entwicklungsingenieurin bei der CeramTec GmbH.

Dort entwickelt sie mit ihrem Team Beschichtungen für keramische Gelenksendoprothesen. Und zwar so erfolgreich, dass sie im Jahr 2014 für eine neue Generation künstlicher Gelenke den zweiten Platz beim Stuttgarter Oberflächentechnikpreis erhielt, einem Wettbewerb, in dem die innovativsten Entwicklungen ausgezeichnet werden.

»Ich habe mich schon immer gefragt, wie Dinge funktionieren«, sagt Marita Raschke, die sich in der Schule für Mathematik, Physik und Chemie interessierte: »Vielleicht war ich ein untypisches Mädchen.«

Zielstrebig und wissbegierig ist sie ihren Weg gegangen, von dem sie im Gespräch wenig Aufhebens gemacht. Wichtig ist ihr, dass ihre Entwicklungen den Menschen helfen. So erleichtert die mit der neuen Oberfläche beschichtete keramische Hüftpfanne das knöcherne Einwachsen, zudem muss weniger Knochenmaterial entfernt werden, um das Implantat einzusetzen. Marita Raschke engagiert sich in der Kirchengemeinde Leonberg-Eltingen, sie gestaltet alternative »Arche«-Gottesdienste und tritt mit den Glory Singers Höfingen in Krankenhäusern und Altenheimen auf. Man müsse manchmal Querdenken, um als Entwicklungsingenieurin neue Lösungen zu finden, sagt sie. Aber vor allem brauche man Mut und Durchhaltevermögen. Und auch wenn sie nie ganz abschalten könne, wenn sie auf der Suche nach der richtigen Idee ist, »meistens fällt einem die Lösung dann ein, wenn man gerade nicht daran denkt«.      

 

Inspirierende Orte und Fakten

Ingenieurin im Namen der Gesundheit, optimiert keramische Hüftpfannen.            

Plakatgestaltung

Trang Nguyen, Merz Akademie Stuttgart