
Gerlingen
In Gerlingen wird europäische Kultur gelebt. Das liegt an der bewegten Geschichte der Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Ungarndeutsche nach Gerlingen. Heute gehört die ungarndeutsche Kultur selbstverständlich zu Gerlingen: Die jährlich stattfindenden Bundesschwabenbälle und Kulturtagungen haben inzwischen Tradition.
Auch Städtepartnerschaften mit Tata in Ungarn, Vesoul in Frankreich und Seaham in England prägen das Kulturleben. So verdiente sich Gerlingen bereits vor rund 20 Jahren die Ehrenplakette des Europarates.
Im Spielplan des städtischen Theaters kommen internationale Themen auf die Bühne, aber auch Mundartstücke. Denn natürlich ist Gerlingen bei aller Internationalität durch und durch schwäbisch.
Das zeigt sich nicht zuletzt beim Weinblütenfest, das alljährlich im Juni gefeiert wird. Liebhaber des schwäbischen Weins versammeln sich in den Weinbergen und probieren sich mit Panorama-Blick auf die Stadt durch das Angebot der heimischen Tropfen.
Die Wirkung einzelner Persönlichkeiten der Gerlinger Geschichte ist immer noch spürbar: So stößt man im öffentlichen Raum auf Skulpturen des Malers und Bildhauers Fritz von Graevenitz, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im nahe Gerlingen gelegenen Schloss Solitude lebte.
Und der Missionar Johannes Rebmann, der im 19. Jahrhundert Menschen im heutigen Kenia und Tansania zum Christentum zu bekehren versuchte, ist in seinem der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Geburtshaus nach wie vor präsent.
Noch tiefer in die Geschichte Gerlingens kann man bei einem Besuch im Stadtmuseum eintauchen. Diese ist dort mit archäologischen Funden belegt. Darüber hinaus beeindruckt die Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Petruskirche mit dem spätgotischen Chorraum.
Regelmäßige Kunstausstellungen im Rathaus und – im musischen Bereich – die zahlreichen öffentlichen Auftritte der Jugendmusikschule Gerlingen e.V. und anderer musiktreibender Vereine komplettieren das Gerlinger Kulturangebot.