Gelber Hintergrund mit schwarzem Text, der in violetten Rechtecken verteilt ist: 'Was ist, wenn fehlt? Kunst ihre Vorstellungskraft ohne Gesellschaft der'.
Gelber Hintergrund mit schwarzem Text, der in violetten Rechtecken verteilt ist: 'Was ist, wenn fehlt? Kunst ihre Vorstellungskraft ohne Gesellschaft der'.

Ohne Kunst fehlt der Gesellschaft ihre Vorstellungskraft.

John Dewey war Philosoph in einer Zeit, in der die Welt schneller wurde: Fabriken wuchsen, Städte breiteten sich aus, Technik versprach Fortschritt – und gleichzeitig entstand das Gefühl, dass Menschen den Bezug zu ihrem eigenen Erleben verlieren. Dewey stellte sich eine einfache Frage:
Wie können Menschen Zukunft gestalten, wenn sie immer weniger spüren, was ihnen wichtig ist?

In der ästhetischen Philosophie ist Kunst eine Form von Erfahrung, die unsere Wahrnehmung schärft und erweitert. In der Begegnung mit Kunst – sei es ein Bild, ein Gedicht, ein Klang, eine Inszenierung – erleben wir, dass Wirklichkeit nicht festgeschrieben ist.

Wir sehen nicht nur, was ist, sondern spüren, was sein könnte.
In solchen Erfahrungen öffnet sich die Welt – und mit ihr unser Denken. 

Deshalb gehört Kunst für Dewey in das Zentrum einer demokratischen Kultur. In der Kunst wird für ihn das, was für Erfahrungen insgesamt charakteristisch ist, verdichtet und explizit.
Eine Gesellschaft bleibt nur dann wandlungsfähig, wenn sie Räume pflegt, in denen Menschen neue Wahrnehmungen, neue Gefühle, neue Möglichkeiten erleben können.

Ohne Kunst und Kultur schrumpft der Raum des Denkbaren. 
Eine Gesellschaft, die ihre kulturellen Räume verliert, verliert Stück für Stück die Fähigkeit, sich eine gemeinsame Zukunft vorzustellen.