Kunstprojekt "Reading Machine (Lesemaschine)" von Jonas Eltes beim Festival "Drehmoment" der KulturRegion Stuttgart 2018
Kunstprojekt "Reading Machine (Lesemaschine)" von Jonas Eltes beim Festival "Drehmoment" der KulturRegion Stuttgart 2018
Kunstprojekt "Reading Machine (Lesemaschine)" von Jonas Eltes beim Festival "Drehmoment" der KulturRegion Stuttgart 2018

in Zusammenarbeit mit: Klett-Cotta Verlag

Stuttgart

Jonas Eltes: »Reading Machine (Lesemaschine)«

Der schwedische Medienkünstler Jonas Eltes gehört zur Generation der Digital Natives. In Stuttgart arbeitete er mit dem alteingesessenen Verlagshaus Klett-Cotta zusammen, einer Produktionsstätte analoger Wissensschätze. Materielles Buch, Mechanik und digitale Steuerung brachte er mit seiner Arbeit »Reading Machine« in der Stuttgarter Stadtbibliothek auf experimentelle Weise zusammen.

In einer Glasvitrine lag ein Buch. Über einen Scanner mit automatisierter Texterkennung wurde der Inhalt der jeweiligen Buchseite auf einen Touch-Screen übertragen – allerdings verkürzt auf die Länge eines Tweets oder einer Headline.

Eltes schlug mit seiner Installation eine Brücke vom analogen Buch zur digitalen Anwendung. Gleichzeitig fragte er kritisch: Hilft uns die ständig wachsende Informationsmenge, die wir über vielfältige digitale Kanäle dauernd in uns hineinströmen lassen, tatsächlich, die Welt besser zu verstehen? Oder verlernen wir in der Welt der Emojis und der vereinfachten Sprache, die wir in unserer digitalen Kommunikation oft verwenden, nicht vielmehr, komplexe Zusammenhänge zu verarbeiten und zu begreifen?

Der Kunstschaffende

Jonas Eltes wurde 1993 in Kungsbacka in Schweden geboren. In Stockholm absolvierte er den Studiengang »Interactive Communication« an der Berghs School of Communication. Nach Abschluss des Studiums nahm er am Google Creative Lab 5 in London teil. Er blieb in London und arbeitete einige Jahre eng mit dem digital art studio Alpha-ville des Kuratorenduos Estela Oliva & Carmen Salas zusammen. Kürzlich erhielt er ein Stipendium des italienischen Kommunikations-Forschungszentrums Fabrica.

Aufgewachsen in der Anfangszeit des Internets, fokussiert sich Eltes in seiner künstlerischen Arbeit auf die komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Computer. Mit seinen Arbeiten stellt er die Frage nach den Veränderungen unserer Wahrnehmung und unserer Lebenswelt durch die fortschreitende Digitalisierung.

Das Unternehmen

Klett-Cotta Verlag

Die beiden Namen Klett und Cotta stehen für zwei Traditionsstränge, die bei der Neugründung des Verlags 1977 zusammengeführt wurden. Cotta, gegründet 1659, steht für große Literatur und Philosophie, wie sie sich in der verlegerischen Betreuung von Johann Friedrich von Cotta, des Verlegers von Goethe, Schiller und anderen, herausgebildet hatte.

Die zweite Traditionslinie geht zurück auf den Verlag, den Ernst Klett zwischen 1936 und 1976 in Stuttgart entwickelt hat. Das Programmspektrum greift weit aus: von der literarischen Fantasy über die Psychoanalyse, Psychologie und Pädagogik, über das aufregende, weil immer den Menschen und seine Kultur berührende Sachbuch bis hin zum literarisch-intellektuellen Essay. Das bedeutende Element des historischen Buches wird mit einem Schwerpunkt in der neuen, angelsächsisch geprägten Form der erzählerischen Geschichtsschreibung fortgeführt.

2008 wurde der Traditionsmarke Klett-Cotta mit dem Imprint Tropen ein Programm an die Seite gestellt, das mit junger, urbaner und progressiver Literatur sowie radikalen, popkulturell oder politisch geprägten Sachbüchern zusätzliche Leser erreicht.

Daten & Fakten

Ort

»Herz« der Stadtbibliothek Stuttgart 

Adresse

Mailänder Platz 1
70173 Stuttgart

Zeitraum

5.–27.10.2018

Kooperationspartner