Erzählen - Öffnen - Probieren - Sich einlassen - Widersprechen - Zusammenkommen 

Region Stuttgart

Bewegt zusammenkommen: Die Akademie, mobiles Festivalzentrum und Performance von Herbordt/Mohren
 

›Die Akademie‹ ist immer in Bewegung: fragend, denkend, radelnd, redend, rollend, rudernd, spazierend, tanzend, wandernd. ›Die Akademie‹ ist dabei vieles zugleich: ein kommunenübergreifendes Festivalzentrum und als solches ein Raum für Begegnung, Austausch und Ruhe; ein mobiler Festivalcampus und als solcher ein Ort des Voneinander-Lernens; ein zukünftiges Festivalarchiv und als solches ein Schauplatz des Erinnerns und Wiederaufführens. 

Mit zahlreichen Beteiligten erschließt ›Die Akademie‹ ein eigenes Wegenetz in der KulturRegion Stuttgart. Inhaltliche Linien zwischen einzelnen Programmpunkten des Festivals werden im wörtlichen Sinne erfahr- und begehbar. Zu Wasser und auf dem Land. Jenseits von Hauptstraßen werden Verbindungen hergestellt: zwischen Menschen und Kunstwerken sowie zwischen den Menschen selbst. ›Die Akademie‹ fragt danach, was, wie, durch wen und mit wem geteilt wird. Und was nicht. 

In Warm-Ups, gemeinsamen Essen, Gesprächen, Klang- und Gruppenreisen, philosophischen Salons, Wanderungen, Kanu- und Floßfahrten, Radtouren, Workshops und Spaziergängen werden konkrete Praktiken des Zusammenkommens mit Künstler*innen des Festivals und Gästen erprobt und diskutiert: Flöße bauen, flüstern, kochen, liegen, miteinander reden, musizieren, Perspektiven wechseln, schreiben, taumeln, zuhören und so weiter. Für Erwachsene, wie für Kinder. In einem Online-Archiv werden diese Praktiken gesammelt und zur Nachahmung empfohlen. 

In ständiger Verhandlung bleibt dabei: welche Wege legen wir zurück, um uns zu begegnen und wie? Welche Grenzen werden dabei verschoben und welche bewusst gesetzt? Wer kann sich auf diesen Wegen bewegen und wer nicht? Wer ist eigentlich dieses ›Wir‹? Weil dabei auch die Grenzen zwischen Kunst, Vermittlung und Alltag zusehends verschwimmen, ist ›Die Akademie‹ letztlich viel mehr Choreographie und Performance als Festivalzentrum, -campus, und -archiv.

›Die Akademie‹ sind alle, die teilnehmen möchten. Für ein paar Minuten, Stunden oder Tage. 

›Die Akademie‹ findet statt in: Aldingen, Backnang, Bad Boll, Böblingen, Ditzingen, Kornwestheim, Leonberg, Ludwigsburg, Marbach, Remseck, Stuttgart, Waldenbuch, Weil der Stadt. Aber auch an vielen anderen Orten und auf den Wegen dazwischen. 

Blickwechsel - von Leonie Mohr und Hannes Hartmann

Die einzelnen Veranstaltungsorte der Akademie werden mit Schildern markiert, die anders als gewohnt keine Informationen liefern, sondern einen neuen Blick auf das Alltägliche öffnen. Das Verkehrsgelb der CI des Festivals bildet den Rahmen, der alles miteinander verbindet. 

Leonie Mohr und Hannes Hartmann entwickeln in ihrer gemeinsamen Arbeit vor allem für Performer*innen und Zuschauer*innen gleichermassen begehbare Rauminstallationen und performative Objekte für Theater, Tanz und Ausstellungen, die das Prozesshafte der Inszenierungen betonen. Der Raum wird zunehmend zum Akteur, dessen eigene Sprache es zu erforschen gilt.

Leonie Mohr studiert Bühnenbild und Kostümentwurf an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, arbeitet seitdem frei u.a. am Staatstheater Braunschweig, am Badischen Staatstheater Karlsruhe und an der Oper in Chemnitz.

Hannes Hartmann arbeitet nach einer Fachschule für Innenarchitektur und Möbelbau als Tischler, studiert Bühnenbild und Kostümentwurf an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und Kunstgeschichte in Wien. 2009-13 Ausstattungsleiter am Schauspiel der Staatstheater Stuttgart. Seit 2016 Gastdozent für Szenischer Raum an der Deutschen Akademie für Film und Fernsehen Berlin, dfb.

›Die Akademie‹ wird im Rahmen des JETZT!-Festivals der KulturRegion Stuttgart von Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert und konzipiert, begleitet mit Raum-Interventionen von Leonie Mohr und Hannes Hartmann, organisatorisch von Laura Oppenhäuser und dem gesamten Team der Geschäftsstelle der KulturRegion ermöglicht sowie in Zusammenarbeit mit zahlreichen Künstler*innen und Akteur*innen realisiert.

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