Nana Hülsewig sitzt in einem Bett, hält ein Brot in der Hand und liest in einem Buch. Sie trägt einen grauen Pyjama und eine Brille. Neben ihr steht ein Tablet mit einer Kanne und einer Tasse.
Nana Hülsewig sitzt in einem Bett, hält ein Brot in der Hand und liest in einem Buch. Sie trägt einen grauen Pyjama und eine Brille. Neben ihr steht ein Tablet mit einer Kanne und einer Tasse.

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Kornwestheim

Nana Hülsewig

Iconic (AT)

Neue Räume öffnen: Willkommen in der »Nana Hülsewig Residenz«

Goethe hat eins, Schiller auch und Beethoven sowieso: Es gibt in Deutschland viele Häuser, die nach deren einstigen, berühmten Bewohnern benannt sind – viele davon sind Künstler. Die Liste ließe sich endlos erweitern: Marcel Proust, Albrecht Dürer, Albert Schweizer, Karl May, Wilhelm Busch… was fällt auf? Kaum eines davon trägt den Namen einer weiblichen Berühmtheit. Wie kommt das? Hinterlassen Künstlerinnen weniger Spuren? Warum ehren weltweit so wenig Häuser von berühmten Frauen deren Namen – setzen ihnen damit ein Denkmal?

Das hat sich Nana Hülsewig auch gefragt, als sie bei Recherchen für ihr Projekt »Iconic (AT)« auf diese Tatsache stieß. »Iconic« ist der Arbeitstitel eines Konzepts, das die Stuttgarter Künstlerin gerade erarbeitet. Es geht dabei um einen queeren Blick auf ihre Biografie, um die Reflexion ihrer Arbeit, ihres Schaffens, um die Ambiguität des Lebens und um die Vielschichtigkeit von Identität: Was macht uns zu dem, was wir sind? Was geht, wenn wir sterben – und was bleibt?

Im Rahmen des JETZT!-Festivals gibt Nana Hülsewig ihrer Forschung zu diesen Fragen einen neuen Raum: Vom 7. bis 11. Oktober 2024 zieht die 60-jährige Künstlerin ins Gartenhaus des Kornwestheimer Bewohner- und Familienzentrums (BFZ) und widmet sich in einer Residenz ihren Songs, Kostümen und der Maske. In diesen Tagen macht sie das Gartenhaus zu ihrem und blickt zurück auf ihre weibliche Biografie und auf ihre Arbeit. Videokünstler Valentin Kemmner begleitet sie dabei filmisch. 

Die Besucher*innen des BFZs sind eingeladen, während der Öffnungszeiten die Arbeitsprozesse der Künstler*innen zu verfolgen – die »Nana Hülsewig Residenz« zu besuchen. Durch aktives Zuschauen, durch Gespräche wird das Publikum selbst ein Teil davon – die Residenz öffnet in der Begegnungsstätte eine neue Begegnungsstätte, die Kunst dabei eingebettet im Alltag des Zentrums. Nana Hülsewigs Arbeit veranschaulicht die fließende Grenze zwischen Leben und Arbeit und eröffnet dadurch Möglichkeiten der Veränderung von beidem. 

Für die Künstlerin selbst ist die Zeit in Kornwestheim ein kleiner Meilenstein für ihr Projekt »Iconic (AT)«, in der sie in aller Unbescheidenheit ihr eigenes Wirken als Ausnahmekünstlerin mit dem Publikum austarieren kann – und sich mit der »Nana Hülsewig Residenz« ein Denkmal setzt. 

Laufzeit

Residenz vom 07. - 11. Oktober 2024

Öffnungszeiten

Montag, 7. Oktober 2024 sowie Mittwoch 9. Oktober bis Freitag 11. Oktober 2024 jeweils 12:30 - 14:30 Uhr:
»Wem würde ich ein Denkmal setzen?« Herzliche Einladung zum Erzählen und/oder Aufnehmen von Geschichten gedenkwürdiger Lebewesen (das kann eine Freund*in, ein Haustier aber auch eine Pflanze sein, eben etwas ganz Wichtiges im Leben der erzählenden Person).

Montag, 7. Oktober 2024 sowie Mittwoch 9. Oktober bis Freitag 11. Oktober 2024 jeweils 15 -18 Uhr:
Ein Make-up/Kostümbild entsteht // Gesangsprobe // Sichtung/Schnitt des Videomaterials für den nächsten Tag, // Herzliche Einladung zum Zuhören/Zuschauen

Dienstag, 8. Oktober 9.30 Uhr - 12.30 Uhr:
"Wem würde ich ein Denkmal setzen?“ // Herzliche Einladung zum Erzählen und/oder Aufnehmen von Geschichten gedenkwürdiger Lebewesen (das kann eine Freund*in, ein Haustier aber auch eine Pflanze sein, eben etwas ganz Wichtiges im Leben der erzählenden Person). 

Veranstaltungsort

Bewohner- und Familienzentrum (BFZ)
Mehrzweckraum
Salamanderstraße 18
70806 Kornwestheim

Eintritt

Der Eintritt ist frei!

Die Kunstschaffende

Nana Hülsewig ist freie Künstlerin, Performerin, Kostümbildnerin und Musikerin. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Identität innerhalb unserer Gesellschaft, mit alt werden und nicht verschwinden, mit der Instabilität menschlicher Psyche, mit Rollenkonstruktionen, mit hegemonialen Strukturen, mit der Stadt als Ordnungssystem und mit dem feindseligen Blick auf Körper.