Remseck am Neckar

Gruppe CIS

Wasser Wasser an der Rems

Dem Ort widersprechen und neu entdecken: Alles im Fluss

Wo Rems und Neckar zusammenfließen: Remseck am Neckar ist eine Stadt an zwei Flüssen – Wasser prägt hier die Stadtgeschichte und das Leben der Bewohner*innen. Wasser ist in Remseck Lebensgefühl: wie Adern ziehen sich die Flüsse durch die große Kreisstadt.

Da passt das Vorhaben von Gruppe CIS nicht nur namentlich perfekt hin: Im Rahmen des JETZT!-Festivals bringen die sieben Performer*innen eine Adaption ihrer musikalischen Performance »Wasser Wasser« an die Stadt an den zwei Flüssen. Das 2022 als Musical inszenierte Stück fließt aus seiner ursprünglichen Bühnenform heraus und wird hier zur Perfomance »Wasser Wasser an der Rems«.

Für die ortsspezifische Adaption von »Wasser Wasser« werden Versatzstücke aus dem ursprünglichen Musical an die Strandpromenade von Remseck gespült: Ein Teil des performativen, grafischen und filmischen Materials, das während des Produktionsprozesses 2022 entstand, taucht in einer musikalischen Performance zu Wasser und zu Land und in poetischen Interventionen wieder auf – die Performer*innen holen ihr Stück aus dem Bühnenraum von einst ins Jetzt und schaffen daraus etwas Neues. 

Eine Lesegruppe trifft sich beispielsweise auf Badetüchern am Ufer, bei Sonnenuntergang steigen Anti-Bond-Girls aus dem Fluss, gesammelte Wasserflaschen aus aller Welt sammeln sich im Display der Stadtbibliothek oder eine Sirenen-Band spielt zum Takt der Ruder auf Booten. In den Darstellungsformen zwischen Musik, Performance und Bootstour werden Rollenklischees befragt und unterlaufen.

So erforschen die performenden Künstler*innen mal singend, mal sprechend oder ganz ohne Worte gemeinsam mit den Menschen vor Ort das Medium Wasser. Grenzen werden dabei in vielerlei Hinsicht getestet, überwunden oder gezogen: zwischen Erde und Wasser, zwischen Publikum und Performer*innen, zwischen Kunst und Alltagswelt. Gleichzeitig ergründet das Kollektiv das Leben am, mit und im Wasser als Voraussetzung für die Bildung von Gesellschaften, durch zum Beispiel Siedlungen an Flüssen. 

Mit »Wasser Wasser an der Rems« laden die Künstler*innen dazu ein, aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Wasser, auf ihre Stadt zu blicken, in den durch die Kunst erzeugten Spiegelungen Unerwartetes hervorblitzen zu sehen – und so die beiden Flüsse, die Lebensadern der Stadt, nochmal neu zu entdecken.