Natan Sznaider sitzt seitlich auf einem Stuhl und hat die Arme auf der Stuhllehne verschränkt. Er hat einen kurzen Bart, trägt eine Brille und ist mit einem schwarzen Hemd bekleidet. Sein Blick geht seitlich ins Leere. Im Hintergrund eine graue Wand und eine Treppe aus Beton.
Natan Sznaider sitzt seitlich auf einem Stuhl und hat die Arme auf der Stuhllehne verschränkt. Er hat einen kurzen Bart, trägt eine Brille und ist mit einem schwarzen Hemd bekleidet. Sein Blick geht seitlich ins Leere. Im Hintergrund eine graue Wand und eine Treppe aus Beton.

Die jüdische Wunde

Gespräch mit dem Soziologen und Autor Natan Sznaider über das Dilemma zwischen Assimilation und Autonomie in der Moderne.

Die Deutschen lieben Nathan. Doch Lessings Bühnenfigur konnte die Hoffnung, dass es eines Tages keine Rolle mehr spielen würde, ob jemand Jude sei, nicht erfüllen. Und als Hannah Arendt 1959 den Lessing-Preis entgegennahm, sprach sie sich in ihrer Dankesrede ausdrücklich gegen die Idee der Assimilation aus, die am Ende zum Verschwinden jüdischer Identität führen würde. Das jüdische Dilemma zwischen Anpassung und Autonomie konnte seit der Aufklärung nicht aufgelöst werden – auch der Staat Israel steht in dieser Spannung zwischen säkularer und religiöser Identität. Natan Sznaider ist überzeugt, dass dieser Widerspruch nie verschwinden wird. »Was spricht dagegen«, argumentiert der israelische Soziologe, »ihn zu akzeptieren und anzuerkennen, dass wir immerhin als Ungleiche gleich sind?« 

Im Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin Prof. Tina Hartmann, die in »Vergesst Kant! Was war und ist Aufklärung wirklich?« (Reclam) verdrängte geschlechts-, herkunfts- und religionsunabhängige Gerechtigkeitskonzepte der Aufklärung vorstellt, präsentiert Sznaider sein neues Buch »Die Jüdische Wunde. Leben zwischen Anpassung und Autonomie« (Hanser, 2024). 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der AboutPop Convention statt.

Miteinander im Gespräch sind

Natan Sznaider

1954 in Mannheim geboren, ist emeritierter Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Er lebt und schreibt in Tel Aviv. 2024 erhielt er für sein literarisches Wirken für den Frieden in Israel und in der Welt den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung.

Dr. habil. Tina Hartmann

wurde 1973 in Stuttgart geboren und ist Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth, Autorin, Librettistin und Literaturkritikerin der FAZ. Sie studierte Germanistik, Vergleichende Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte in Tübingen und Canterbury/Großbritannien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Librettoforschung, emanzipatorische Texte der Aufklärung, Gender und Diversity.

Wann

Freitag, 16. Mai 2025, 16:30 Uhr

Wo

Impact Hub, Schlosserei
Wizemann Areal
Quellenstraße 7a
70376 Stuttgart

Anreise

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:

Mit den Linien U13 und U16: - Haltestelle »Glockenstraße (Mahle)« aus Richtung Cannstatt, - Haltestelle »Rosensteinpark« vom Pragsattel kommend. Auch nach Mitternacht sind noch Verbindungen verfügbar, Anschlüsse sicherheitshalber vorab prüfen.

Barrierefreiheit

Barrierefreie Parkplätze befinden sich im Parkhaus in der Quellenstraße und sind ebenerdig befahrbar. 

Der Zugang zu unseren Konzerträumen ist barrierefrei möglich, eine geräumige Toilette für Personen mit Behinderung ist ebenso barrierefrei zu erreichen (Schlüssel an der Bar abholen).

Awareness-Point im Hof vor dem Happen.

Informationen

Tickets