Key Visual Zukunft:Kultur

Neue Auftraggeber
Wie funktioniert das mit dem Bürger*innenauftrag?

Wie wird eine Idee zum Auftrag? Und wer darf sie gestalten? Beim Programm der »Neuen Auftraggeber« geht es um Wünsche, Bedürfnisse und Visionen von Menschen, die im Sinne des Gemeinwohls lokal etwas verändern wollen. Lehrer*innen, Eltern, Rentner*innen, Jugendliche, Agraringenieur*innen, Bürgerrechtler*innen, Mechatroniker*innen, Du und ich können »Neue Auftraggeber« sein und öffentliche Kunstprojekte anstoßen, die auf die Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Dabei können die »Neuen Auftraggeber« überall aktiv werden, wo im gesellschaftlichen Raum neue Perspektiven und Dynamiken geschaffen werden sollen, wo Ungesagtes Ausdruck finden soll oder Wünsche nach einer Form suchen.

Erfahrene Vermittler*innen (sog. Mediator*innen) begleiten die »Neuen Auftraggeber« darin, eine Idee als Auftrag zu formulieren. Sie bringen ihr Wissen über Kunst ein und schlagen eine*n Künstler*in oder eine Künstler*innengruppe vor, die sich mit dem Anliegen der »Neuen Auftraggeber« auseinandersetzt. Am Ende dieses Prozesses entstehen Kunstprojekte in unterschiedlichen Formen: Von Skulpturen und Bauvorhaben bis zu Tanzperformances oder Gartengestaltungen – es kommt ganz auf die Fragen und Bedürfnisse vor Ort an.   

Boglárka Pap (Mediatorin Neue Auftraggeber) und Natalia Sartori (Projektkoordinatorin Neue Auftraggeber am Künstlerhaus Stuttgart) stellen das Modell der »Neuen Auftraggeber« vor und erzählen, welche Hindernisse es am Anfang geben kann, wie man an mögliche Bürger*innengruppen herantritt, welche Herausforderungen es bei der Auftragsfindung gibt und wie viel Potential für die Gesellschaft allgemein in den Projekten der Neuen Auftraggebern steckt.

Das Modell der »Neuen Auftraggeber« stammt vom belgischen Künstler François Hers, der in den 1990er-Jahren das »Protocol der Nouveaux Commanditaires« entwickelt hat, das Handlungsempfehlungen für Bürger*innen, Kulturproduzent*innen, Künstler*innen und Kunstvermittler*innen beschreibt und seitdem in vielen Projekten engagierte Gruppen in verschiedenen Ländern mit Künstler*innen zusammengebracht hat.

 

Wann

Donnerstag, 10. Juli 2025, 18:30–20:00 Uhr

Wo

Treffpunkt S-Bahn Zuffenhausen (DB Reisezentrum)

Programm

Vom S-Bahnhof Zuffenhausen (DB Reisezentrum) aus gehen wir gemeinsam ins Rathaus (Bezirksbüro) und im Anschluss an die Veranstaltung machen wir je nach Wetter einen gemeinsamen Stadtspaziergang.

Anreise

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn; Stadtbahn oder Bus bis Haltestelle »Zuffenhausen«

Eintritt

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung

Beitragende

Neue Auftraggeber
Mediatorin

Boglárka Pap

arbeitet als Kulturmanagerin, Theaterpädagogin und Regisseurin mit Leidenschaft für partizipative Formate in künstlerischen Projekten. Sie ist Gründungsmitglied im Schmetterlingshaus mit Kulturevents auf Bestellung des Publikums, Moderatorin und Konzeptentwicklerin der Bürger*innenjurys der Festivals Made in Stuttgart und Made in Germany des Forums der Kulturen Stuttgart e. V.. In ihren freien Bühnen- und Performance-Produktionen realisiert sie recherchebasierte Projekte in demokratischen Strukturen. Stets auf der Suche nach neuen Beteiligungsformaten, hinterfragt sie traditionelle künstlerische Leitungsstrukturen: Wer hat die Entscheidungsmacht? Und wie kann diese gerechter verteilt werden? Mit diesen Fragen fordert sie zum Dialog auf und inspiriert alle, Teil der Lösung zu sein.

Neue Auftraggeber
Projektkoordinatorin

Natalia Sartori

ist Juristin und arbeitet seit über zwölf Jahren als Kulturmanagerin – zunächst am Goethe-Institut in Athen, später für diverse Projekte und Festivals in Stuttgart und der Region. Seit 2024 koordiniert sie Projekte der Neuen Auftraggeber - angedockt an das Künstlerhaus Stuttgart. Ihr besonderes Interesse gilt gesellschaftlichen Fragestellungen im urbanen Raum: Wie wollen wir künftig zusammenleben? Welche Rolle kann Kunst dabei spielen – als Impulsgeberin, als Dialogform und als Werkzeug der Stadtgestaltung?