Michael Turinsky, Gäst*innen und Zuhörer*innen auf der Terrasse des Literaturmuseum der Moderne.
Michael Turinsky, Gäst*innen und Zuhörer*innen auf der Terrasse des Literaturmuseum der Moderne.

Zusammen neue Zeiten einläuten: Michael Turinskys philosophische Salons mit Gäst*innen aus Kunst, Wissenschaft & Aktivismus


Salon 1: Bodenpflege für eine guten Landwirtschaft

Möglichst viel Ertrag in möglichst kurzer Zeit – diesem Rhythmus unterliegt der Erdboden in der modernen, industriellen Landwirtschaft. Bis der Boden erschöpft und kaputt ist. Gegen diese agrar-industrielle Rhythmisierung stellt sich die regenerative Landwirtschaft, die ein agrar-ökologisches Verhältnis zum Boden pflegt – heißt, man folgt den vielfältigen Rhythmen der Natur, die den Boden prägen: Tag und Nacht, Jahreszeiten, der Mond usw. Dieser natürliche Rhythmus pflegt den Boden und sorgt dafür, dass der Boden lange Zeit Früchte trägt. Naturgegeben versus künstlich (an)getrieben –hier setzt der Choreograph und »philosopher in residence« des JETZT!-Festivals Michael Turinsky das Konzept der von ihm entwickelten Crip Choreography ein und spiegelt daran die Zeitlichkeiten beim Thema Landwirtschaft.

Eindrücke vom Salon 1 im Bauernkriegsmuseum in Böblingen

Salon 2: Mit unserer Energie besser haushalten

Mit der Erfindung der kohlebetriebenen Dampfmaschine mussten die Menschen ihren Arbeitsrhythmus plötzlich hyperbeschleunigten Maschinen unterwerfen – wogegen sie sich wehrten. Vor diesem Hintergrund schauen wir auf die Gegenwart und stellen fest: Wenn wir einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen anstreben, braucht es einen anderen Produktionsrhythmus. Denn wenn wir so weiterproduzieren, dann produzieren wir uns kaputt – erschöpfen unsere Energien. Im zweiten Salon widmet sich Michael Turinsky dem Themenfeld Arbeit und Energie und der Frage der Nachhaltigkeit: Wie schaffen wir einen nachhaltigen Umgang mit den menschlichen und energetischen Ressourcen? Wie sieht Nachhaltigkeit aus – auch im ästhetischen Sinne: Was macht eine Landschaft schön?

Eindrücke vom Salon 2 im Literaturmuseum der Moderne in Marbach am Neckar

Salon 3: Zeit für Mobilitätswende

Mal kurz für ein Meeting hin- und zurückfliegen, weil es anders nicht geht – so wie unsere Leben getaktet sind, schaffen wir keine Mobilitätswende. Für Michael Turinsky ist klar: Eine Reorganisation der Mobilität impliziert eine andere Zeitlichkeit und damit eine andere Rhythmisierung unseres täglichen Lebens – kurz: eine Mobilitätswende schaffen wir nur mit einer anderen zeitlichen Kultur. Anhand von Crip Choreography rückt Choreograph Turinsky das Thema Mobilität in einen anderen Fokus: Was passiert mit Bewegung und Mobilität, wenn der Rhythmus, der unser Tun und unser Leben stets begleitet, ein ganz anderer ist? Wie bewegen wir uns, wenn wir einem anderen, neuen Rhythmus folgen?

Eindrücke vom Salon 3 im InfoTurmStuttgart

Salon 1: Bodenpflege für eine guten Landwirtschaft

Sonntag, 29.9. 2024, 16 Uhr, Dt. Bauernkriegsmuseum, Zehntscheuer, Pfarrgasse 2, 71032 Böblingen

Gäst*innen: 
Deepika Arwind - Dramatikerin
Bärbel Endraß - Landwirtin
Lucia Parbel - Agrarwissenschaftlerin und Aktivistin
Lea Wegner - Historikerin, Leiterin Böblinger Bauernkriegsmuseum

Moderation: 
Michael Turinsky (›philosopher in residence‹ des JETZT!-Festivals)

Salon 2: Mit unserer Energie besser haushalten

Mittwoch, 2.10.2024, 18 Uhr, Literaturmuseum der Moderne, Foyer, Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach

Gäst*innen:
Anke Hofmann - Psychologin, regionale Umweltaktivistin
Lucie Schroeder - Künstlerin, Performerin
Sina Reisch - Aktivistin, Expertin für Energiepolitische Transformation

Moderation:
Michael Turinsky (›philosopher in residence‹ des JETZT!-Festivals)
 

Salon 3: Zeit für Mobilitätswende

Sonntag, 6.10.2024, 16 Uhr, InfoTurmStuttgart, Am Schlossgarten 15/1, 70173 Stuttgart

Gäst*innen:
Johara Berriane - Professorin für Flucht, Migration und soziale Mobilität an der Universität der Bundeswehr München
Emilija Tolj - Architekt*in, Künstler*in
Nisha Toussaint-Teachout - Aktivistin, Fridays for Future

Moderation:
Michael Turinsky (›philosopher in residence‹ des JETZT!-Festivals)

Eintritt

Eintritt frei!

Der Kunstschaffende

Michael Turinsky ist ein in Wien ansässiger, körperlich behinderter Künstler und Theoretiker, der an der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz und Performance, Behinderung sowie politischer und ästhetischer Theorie arbeitet. Sein Engagement für Lehre, Bildung und theoretische Praxis hat zu zahlreichen Workshops, Vorträgen, Interventionen und Veröffentlichungen in verschiedenen Kontexten geführt. Seine Soloarbeit »Precarious moves« wurde 2021 mit dem renommierten Nestroy-Preis für die beste Off-Produktion ausgezeichnet.

Weitere Termine mit Michael Turinsky im Rahmen von JETZT!