Folge 18 vom 06.06.2024

Glück gehabt?

Von Frauen in Führungspositionen

Die Prognose: Für die Gleichstellung von Männern und Frauen in Deutschland könnte es laut Weltbank noch mehr als 50 Jahre dauern. 

Mit den Gästen Sabrina Haane (SWR Symphonieorchester Management) und Dr. Cornelie Kunkat (Deutscher Kulturrat) analysiert Kimsy von Reischach die Aufstiegschancen von Frauen in Führungspositionen in Kulturbetrieben, insbesondere in der (klassischen) Musik. 

Ist gleicher Lohn wirklich Verhandlungssache? Sind gleichberechtigte Partnerschaften der erste Schritt auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Berufswelt?  Wozu brauchen wir sogenannte Mental Load Tabellen? Wie gendert man Souffleusen? Was hat die Frauenquote mit dem Komponisten Béla Bartók (1881-1945) zu tun?   Und warum dürfen sich Männer mehr zutrauen über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sprechen? 

Wir reden übers Glück haben, beschämende Erkenntnisse und Zivilcourage zeigen in beruflichen Kontexten.

Unsere Gäste in dieser Folge sind

Gesamtleitung SWR Symphonieorchester Stuttgart

Sabrina Haane

hat einen Bachelor von der Ruhr-Uni-Bochum in Musikwissenschaft und Amerikastudien, einen Master in Oper- und Konzertdramaturgie mit Kulturmanagement von der Folkwang Universität der Künste und einen Master in Business Administration. Sie war lange Zeit Geschäftsführerin des Orchesterzentrums NRW – einer gemeinsamen Einrichtung der vier staatlichen Musikhochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen und europaweit erste hochschulübergreifende Ausbildungsstätte für künftige Orchestermusiker. Von 2016 an war sie als stellvertretende Orchestermanagerin beim SWR Symphonieorchester Stuttgart angestellt und im September 2021 hat sie die Gesamtleitung des Orchesters übernommen.

Deutscher Kulturrat - Referentin für Frauen in Kultur und Medien

Dr. Cornelie Kunkat

studierte Amerikanistik, Politik und Philosophie in San Francisco und München. Nach verschiedenen Stationen im Kulturmanagement arbeitete sie bei der Agentur Scholz & Friends und wechselte später zum Bundesverband Deutscher Stiftungen. Seit 2017 ist sie Referentin für Frauen in Kultur & Medien beim Deutschen Kulturrat. Hier sind ihre Hauptarbeitsfelder der Aufbau einer Anlauf- und Beratungsstelle für Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, die Vernetzung bereits bestehender Frauenvereinigungen sowie die Konzeption und Umsetzung eines bundesweiten Mentoring-Programms für Frauen in Führungspositionen in Kultur & Medien.

Cornelie Kunkat lebt mit Mann und vier Töchtern in Berlin.

Bildergalerie

Shownotes

Anmerkungen der Redaktion

cis Frauen

Sind Frauen, denen zu ihrer Geburt aufgrund äußerer Merkmale das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde und die sich mit ihrem sozialen Geschlecht darin angesprochen fühlen.

Mental Load

(deutsch: psychische Belastung) bezeichnet im deutschen Sprachraum vorrangig die Belastung, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, die gemeinhin als nicht der Rede wert erachtet werden und somit weitgehend unsichtbar sind. Eine Umfrage (2023) der Hans-Böckler-Stiftung bestätigt den Mehraufwand kognitiver Arbeit bei Frauen in Partnerschaften mit Männern und empfiehlt betriebliche Gegenmaßnahmen: aktive Ansprache von Vätern für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ermutigung zu Eltern bzw. Väterzeit und viele mehr.

Mental Load Tabelle mentalload-test.pdf (equalcareday.org)

Eurovision Songcontest

2024 gewann die nicht-binäre Person Nemo mit dem Song „The Code“. In dem Song verhandelt Nemo die Reise zu einer nicht-binären Identität. Nicht-binäre Menschen ordnen sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zu.

In Deutschland beschloss der Bundestag 2018 die dritte Option d = divers für das Personenregister zu ermöglichen.

Die Aufnahme ist von der Redaktion zur Kürzung bearbeitet.

Weitere Folgen