Folge 14 vom 02.11.2023

Jüdische Geschichte als künstlerischer Antrieb

Zum Start des Sonderprojekts der KulturRegion

Jüdische Lebensläufe sind häufig nicht auf eine Region beschränkt, und so geht bei dieser Folge von "kunstundquer", die am 17.10.23 im Kulturzentrum Merlin in Stuttgart vor Publikum aufgezeichnet wurde, der Blick weit über die Grenzen der KulturRegion hinaus. Zum Auftakt des Sonderprojekts "Jüdische Geschichte und Kultur in der Region Stuttgart" begrüßt Ingmar Volkmann die Schauspielerin, Sängerin und Autorin Sandra Kreisler, den Rapper Ben Salomo, der sich seit einigen Jahren vor allem als Referent an Schulen gegen Antisemitismus engagiert, und Dr. Robert Ogman, Politikwissenschaftler und Leiter des Sonderprojekts. Sie sprechen darüber, was jüdische Identität ausmacht, über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus und die Bedeutung politischer Bildungsarbeit. Natürlich prägt auch der durch die Terroroffensive der islamistischen Hamas gegen Israel vom 7. Oktober ausgelöste Krieg im Nahen Osten die Diskussion. Außerdem gibt es einen Ausblick auf das insgesamt zwei Jahre dauernde Sonderprojekt, und nicht zuletzt: Musik!

Unsere Gäste in dieser Folge sind

Schauspielerin und Sängerin

Sandra Kreisler

Die in München geborene Tochter des berühmten Kabarettisten Georg Kreisler wuchs im direkten Umfeld von Literatur, Theater, literarischem Chanson und Kabarett auf. Sie bezeichnet sich selbst als Bühnenkraft und arbeitete u. a. zunächst als freiberufliche Schauspielerin und Sängerin für Theater, Film und Fernsehen. Ab 1994 trat sie ausschließlich als Solokünstlerin in musikalischen Programmen auf, später kamen Tätigkeiten als Regisseurin und Dozentin hinzu. 2006 gründete sie mit ihrem Lebenspartner Roger Stein das Projekt »Wortfront«, in dem sie ihre eigene Form von Chanson entwickelte, angesiedelt zwischen HipHop, Kabarett, Pop und Literatur. Seit 2016 tourt sie zusätzlich mit Programmen, die explizit jüdische Kabarettchansons präsentieren, durch die Welt. Bei Hentrich & Hentrich erschien 2021 ihr Buch »Jude sein: Ansichten über das Leben in der Diaspora«.

Rapper

Ben Salomo

Ben Salomo gehört zu den außergewöhnlichsten Vertretern des Deutsch-Rap. Der in Israel geborene Musiker und Autor war der erste bekennende Jude in der deutschen Rap-Szene und darüber hinaus der Gründer des Erfolgsformats »Rap am Mittwoch«. Als Rapper und Songwriter verarbeitet Ben Salomo seine jüdische und israelische Identität selbstbewusst in seinen Texten.

Mit seinem klaren Bekenntnis zum Judentum tritt Ben Salomo nicht nur antisemitischen Tendenzen im Deutschrap entgegen, sondern macht auch auf den stetig wachsenden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft aufmerksam. Zudem hält Ben Salomo seit 2019 deutschlandweit Vorträge und gibt Workshops zum Thema »Antisemitismus in der Jungendkultur und der deutschen Rap-Szene«. Aufgrund seiner Expertise auf dem Gebiet wird er regelmäßig als Speaker und Referent zu Fachtagungen eingeladen. 2019 erschien sein Buch »Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens« (Europa Verlag).

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